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Die Ente mit den goldenen Eiern

L´antra dalle uova d´oro


Die Manufaktur der italienischen Pfeifenmacher Massimo Palazzi und Andrea Pascucci in Pesaro ist nach dem russischen Märchen "Die Ente mit den goldenen Eiern" benannt: L´Anatra dalle Uova d´Oro. Das Märchen erzählt die Geschichte eines armen Bauern, der ein erfolgreicher Kaufmann wird. Es kommt zum Streit mit dem Sohn, der die Familie verlässt und in der Fremde sein Glück findet. Am Ende holt der Sohn, jetzt Zar eines Reiches, seine Eltern zu sich. Happy End! 

Die Pfeife ist wunderbar gefertigt und raucht sich tadellos. Mit dem Kauf habe ich mir einen Traum erfüllt. Das Geld hatte ich zuvor erwirtschaftet. Ich habe also nicht wie ein armer Bauer gehandelt, sondern wie ein Kaufmann. Wie im Märchen.


"Ist der Handel noch so klein, bringt er mehr als Arbeit ein!"

- Hamburger Kaufmannsmotto


Der arme Bauer kommt mit einem Stück Brot nach Hause. Die Familie ist hungrig. Doch der Küchengeist kommt aus dem Herd und klaut das Brot. Das Opfer wird belohnt. Stattdessen bekommt der Bauer einen Tipp. Am anderen Tag gelingt es ihm tatsächlich, die Ente zu fangen, die goldene Eier legt. Jeden Tag ein Ei. Aus dem armen Bauern wird ein wohlhabender Unternehmer und Kaufmann. Er besitzt eine nachhaltige Produktion. 

Und mehr noch! Wer die Lektion verinnerlicht und sich keine Sorgen macht, kann es noch viel weiter bringen ...

Unter den Flügeln der Ente steht mit goldener Schrift geschrieben, dass derjenige, der die Ente esse, Zar werde. Das findet ein böser Bube heraus, der der Bauersfrau den Hof macht. Er überzeugt sie, die Ente zu schlachten und zu braten. Das Schicksal fügt es aber so, dass der hungrige Sohn den Braten letztendlich arglos ißt. Der Vater ist nicht amüsiert. Es kommt zum Bruch. Der Sohn verlässt die Familie und wird Zar des Nachbarreiches. Die Moral von der Geschicht´: Wer erfolgreich sein will, muss sich auf den eigenen Weg machen. Bauer, Kaufmann, Zar.

Eingeraucht habe ich die L´anatra mit dem wunderbaren TaK Moro Cake. Cremig, rauchig, süß! Ein Tabak, der zeigt, was Latakia auch sein kann. Eine zarte Versuchung! Ein echt italienisches Dessert, das Salvatore Rizzutto in der Manufaktur von Tom Darasz in Kiel komponiert hat. Dazu gab es den Weihnachtswhisky. Jedes Jahr kaufe ich vom Weihnachtsgeld einen unbekannten Whisky aus dem obersten Regal. Der starke und fruchtige Aureum vom Main bildete einen schönen Kontrast zum rauchigen Latakia. 

Jahresrückblick

Wie will ich leben? Gerade die Schwierigkeiten und Rückschläge des zurückliegenden Jahres haben die Frage mit Nachdruck aufgebracht. Als nicht mehr junger Mann habe ich mich als armer Bauer wiedergefunden. Die Weichen mussten neu gestellt werden. Stell Dir vor, dein Leben ist ein Film, den du im Fernsehen siehst. Würdest du dir diesen Film gern ansehen? Ist er aufregend und spannend? Ein Drama? Eine Kommödie? Oder siehst du nur einen dicken Mann, der fernsieht?

Wie will ich leben? Wie im Märchen natürlich! Alles andere ist nicht akzeptabel!

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Unverbesserlich Ich
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Markus Heisel

Jahrgang 1966

 

Intellegis, me esse philosophum?

Intellexeram, si tacuisses!

- Boethius

 

markus.heisel@freenet.de

 

 

 

 Mauro Armellini, Billiard
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