Oktober 1982. Ich bin fast 16 und auf der Suche nach mir selbst. Meine Vorbilder rauchen Pfeife. Bertrand Russell, Günter Grass, Carl Gustav Jung, Jean - Paul Sartre. Frei und verantwortlich, ja, das möchte ich sein. Also kaufe ich schwarze Klamotten und meine erste Pfeife. Da ich noch nicht volljährig bin, fährt Onkel Horst mich zum Tabakladen auf der Bahnhofstraße. Kein Problem! Vom Verkäufer gibt es eine kurze Einweisung. Stopfen und Einrauchen ist damals noch eine Sache von Dritteln. Als Tabak gibt es zum ersten und letzten Mal ganz exklusiv Pflaume mit Rum. Am Abend rauche ich meine erste Pfeife. Voila! Moi, je suis un philosophe existentialiste!

Oh weh! Was für ein trauriger Anblick! Die Irwin stach mir sofort ins Auge. Die alte Britin hat viel mitgemacht. Aber sie hat auch die schönste Kurven. Klassik pur! Die Irwin gehörte zu den ersten Pfeifen, die ich aufgearbeitet habe. Mein Gesellenstück sozusagen. Was kann schon schiefgehen? dachte ich. Wegschmeißen kann ich sie immer noch! Mir war wichtig, sie nur zu restaurieren, nicht eine neue Pfeife aus ihr zu machen. Die Spuren ihrer langen Geschichte durften bleiben.

August 2018. Erster Besuch bei Motzek in Kiel. An der für Amorelli untypisch zierlichen Italienerin mit der wunderschönen Rustizierung führte kein Weg vorbei.

Der Weiße Punkt, wer hat ihn erfunden? Richtig, die deutsche Firma Vauen! Im Schaufenster von Tabak Träber auf dem Prinzipalmarkt präsentierte sich die teure, von Markus Bischof entworfene Designerpfeife...