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Das starke Herz

Dunhill, 1966
Dunhill, 1966

Sind eure Pfeifen bereit? Heute möchte ich euch auf eine seltsame Reise durch Raum und Zeit mitnehmen. Es soll darum gehen, in der Vergangenheit einen Schatz zu heben. Wir werden wohlhabend zurückkehren, Damen und Herren im eigenen Haus sein und frei. Energie!

Das Starke Herz

Wie Geld glücklich macht

Wer sagt, dass man Glück nicht mit Geld kaufen kann, weiß einfach nicht, wie man richtig einkauft

Gertrude Stein

Henry David Thoreau
Henry David Thoreau

Was Geld ist, wird an Schulen und Universitäten nicht gelehrt. Das hat gute Gründe. Geld ist Zauberei. Was auf den ersten Blick wie Magie wirkt, ist nichts anderes als eine Luftnummer, die auf einem Jahrmarkt aufgeführt wird, um die ahnungslosen Zuschauer auszunehmen. Wer mit Geld umgeht, sagt eine afrikanische Weisheit, braucht ein starkes Herz. Dazu gehört zu wissen, womit er es zu tun hat. Frei nach Henry Ford: Verstünde die Mehrheit das Geldsystem, hätten wir Morgen früh die Revolution!

John Maynard Keynes
John Maynard Keynes

Geld ist ein Mittel, um Macht auszuüben. In den ökonomischen Lehrbüchern jedoch, wird immer noch die Geschichte des kleinen Dorfes erzählt, in dem der Tauschhandel nicht funktioniert. Ein Bauer braucht Schuhe, aber der Schuster braucht gerade keinen Weizen. Die Lösung: Die Erfindung des Geldes als Zahlungsmittel. Das klingt plausibel, nur wissen wir heute, dass es so nicht geschah. Anthropologen können nachweisen, dass der Tauschhandel in archaischen Gesellschaften, also in dem kleinen Dorf, wunderbar ohne Geld funktioniert. Das Erfolgsrezept des Menschen ist die Fähigkeit zu Empathie und Kooperation. 

Das Geld kommt erst ins Spiel, als die Menschen nach dem Übergang vom Jäger und Sammler zum Landwirt größere Gemeinschaften bildeten. Mit den Städten und Staaten tauchte das Problem auf, Besitz verwalten und schützen zu müssen und die Mitglieder zu kollektiver Arbeit zu verpflichten. Basisdemokratische Selbstorganisation, wissen Psychologen, gelingt nur in Gruppen von weniger als 150 Personen mit enger familiärer Bindung. Um eine lange Geschichte kurz zu machen: Zuerst kam ein Gefühl von Besitz, den die Seßhaftigkeit mit sich brachte, dann die Angst, diesen Besitz verlieren zu können. Das führte zur Ausbildung einer Oberschicht, die Schutz versprach. Als Priester vor dem Zorn der Götter, als Könige vor den Raubzügen konkurrierender Städte. Da diese Oberschicht als erste Dienstleister selbst nichts produzierte, musste ihre Herrschaft sicher gestellt werden. Das Militär wurde erfunden. Um Tempeldienst und Militär zu garantieren, wurde das Geld erfunden. Und zwar als Kredit! Das ist des Pudels Kern: Alles Geld ist ein Schuldversprechen. Schuld ist das Zauberwort. Militärische Gewalt sichert die Einhaltung. Seither werden Menschen beherrscht, indem man sie zu Schuldnern macht. Der Staat führt eine Währung ein, bringt Geld in Form von Krediten in Umlauf und erhebt Steuern, um Stadtmauern zu bauen und Truppen aufzustellen. Die Untertanen strampeln sich vergeblich ab, um ihre Schuld zu tilgen. Ein erster komplexer Wirtschaftskreislauf. Daran sind so viele Menschen beteiligt, die selbst nichts produzieren, dass Tauschhandel tatsächlich nicht mehr funktioniert. 

The British Museum
The British Museum

Geld ist ein Versprechen. Sein metaphysischer Zauber liegt darin, dass es keinen Wert in sich selbst hat. Alles kann und wurde als Geld verwendet. Heute ist Geld meistens eine Nummer auf einem Server, ein Stück bedrucktes Papier. Es war nie anders. In England gab es eine Zeit, als Kerben in Holzstöcken, den sogenannten Tallysticks, Zahlungsmittel war. Nach der Kerbung wurden die Stöcke gespalten. Das längere Ende behielt der Geber des Kredites. Das Wort "Stockholder" kommt daher. Das System hat gut funktioniert. 

Gold ist ein wertloses Metall. Es ist zu weich, um es praktisch zu nutzen. Da sein warmer Glanz gut aussieht, nutze man es wenigstens als Geld. Tabak, Salz, Muscheln, ... , es scheint, dass alles zum Geld taugt. Das Zahlungsmittel muss nur selten sein. Dann macht der Austausch Sinn. Sonst käme es zu einer Inflation. Das System muss kollabieren, wenn es mehr Geld als Waren gibt. Deshalb war Sand nie Zahlungsmittel. 

Fazit: Geld ist im besten Sinn ein Versprechen, das auf gegenseitigem Vertrauen beruht.

Der Große Bluff

Geld ist die größte Luftnummer, die es gibt. Es wird aus dem Nichts erschaffen. Wenn das nicht Magie ist? Schwarze Magie! Ohne den Glauben der Verhexten, das ist bei jeder Art von Zauberei so, funktioniert es nicht.

Wie entsteht neues Geld? Als Kredit. Wenn du zur Bank gehst, weil du etwa ein neues Auto finanzieren willst, bucht die Bank das Geld auf dein Konto. Eine Bank muss je nach Land nur 3 - 10% des Geldes, das sie verleiht, tatsächlich besitzen. Der Rest entsteht wie durch ein Wunder durch die Buchung. Aus dem Nichts! Alles in Umlauf befindliche Geld ist so entstanden. Aber ist das nicht Betrug, Geld zu verleihen, dass man gar nicht hat? Wenn du oder ich das machen: Ja! Wenn eine Bank das macht: Nein! Eine Frage der Macht. Wer die Truppen hat, macht die Regeln.

Aber damit nicht genug. Es kommt noch doller! Es gibt einen Turbo der Geldvermehrung aus dem Nichts. Das sind die Zinsen. Als Lohn für ihre Dienstleistung verlangt die Bank nämlich Zinsen, die bei der Rückzahlung fällig werden. Das Problem? Wenn alles existierende Geld als Kredit entstanden ist, woher soll dann das zusätzliche Geld für die Zinsen kommen? Es wird ebenfalls als Kredit geschöpft. Das ist ein Schneeballsystem. Die wundersame Geldvermehrung ist in Kraft getreten. Alle Marktteilnehmer, die reale Werte produzieren, werden in einem sich ständig beschleunigenden Hamsterrad gefangen. 

Das kann doch nicht gutgehen! Es geht auch nicht gut. Stellt man die Geldvermehrung grafisch dar, erkennen Mathematiker sofort eine Exponentialgleichung. Alle ein bis zwei Generationen kommt es zu einem großen Zurücksetzen. Die Zentralbank hebt die Zinsen an. Der Kapitalmarkt bricht zusammen. Die Schuldner sind pleite. Ihr Besitz geht zum Schnäppchenpreis in die Hände der Betreiber des Systems über. Regelmäßig werden 99% der Menschen auf diese Art ärmer, abhängiger und beherrschbarer. Das ist kein Zufall. Das System wurde genau zu diesem Zweck so designt. Geld ist die effektivste Methode, um Macht auszuüben. 

Sprüche wie "Leistung muss sich lohnen" verhöhnen alle produktiven Menschen.

An der Spitze der Pyramide des Besitzes gibt es ein bedingungsloses Spitzeneinkommen, für das keinerlei Leistung erbracht werden muss. Das Kapital vermehrt sich durch den Zinseszinseffekt von selbst. Erwirtschaften müssen das die Menschen, die einer produktiven Arbeit nachgehen. Eine ständige Umverteilung von produktiv nach reich. Das ist die moderne Art der Sklaverei. Die neuen Sklaven merken es nicht einmal. Sie glauben tatsächlich, sich einen Traum zu erfüllen, wenn sie ein Auto oder Haus auf Pump kaufen. Dabei geben sie ihre Freiheit an der Tür der Bank ab und verpflichten sich lebenslänglich dem Hamsterrad. Sie glauben tatsächlich, sie wären frei, weil sie zwischen Cola und Pepsi wählen können. Schöne neue Welt!

Dass Zinsen zutiefst unmoralisch sind, ist übrigens ein alter Hut. Schon Martin Luther wetterte gegen die Fuggerei. Auf Anweisung Gottes verbat der Prophet Muhammad - Fiede sei mit ihm! - den Muslimen, Zinsen zu erheben. Die Vorstellung, ohne eine Leistung einen Mehrwert generieren zu können, gilt als Sünde. Und zutiefst antikapitalistisch ist es obendrein. Eine Wirtschaft funktioniert, wenn das Geld frei fließen kann. Stichwort: Giro! Wenn ständig Geld aus dem System auf eine mittlerweile sehr hohe Kante abfließt, funktioniert es nicht.

Stanwell, Guilt - Edged, 2002
Stanwell, Guilt - Edged, 2002

Boys, we are making more money saying "No!"

Anton ohne Furcht
Anton ohne Furcht

Was tun? Der Staat ist mit seiner Art der Schutzgelderpressung nichts als eine legalisierte Mafia? Das Geldsystem ist eine legalisierte Form von Betrug? Ob du dich nun für die blaue oder die rote Pille entscheidest, du hast die Wahl, auf welcher Seite des Spielbretts du spielen willst. Dazu brauchst du das Starke Herz. Dann kann Geld tatsächlich dazu beitragen, dich glücklich zu machen. Dass Armut nicht glücklich macht, hast du vielleicht bereits erfahren. Was hast du also zu verlieren? Die folgenden Prinzipien funktionieren übrigens unabhängig von der Höhe deiner Schulden oder deines schon erworbenen Kapitals. Auch wenn du nur einen Euro hast, sobald du auf der anderen Seite des Spielbretts platznimmst, beginnt ein völlig neues Spiel für dich. Du gehörst zu den 5% derjenigen, die mit Geld umgehen können. Was noch wichtiger ist: Mit diesen Prinzipien kommst du durch jede Krise, die systembedingt früher oder später zwangsläufig passieren muss. Innerhalb des Systems bedeutet der Besitz von Kapital Freiheit.

 I have changed my mind, sagte John Maynard Keynes, der Vater der Sozialen Marktwirtschaft. What did you, Sir?

Armellini, Freehand
Armellini, Freehand

The Great Reset

Schalte den Fernseher aus und lies

Investiere Zeit in deine Familie und pflege Freundschaften

Lerne zu gärtnern und ergänze deine Diät um selbstgesammelte Wildkräuter

Bewege dich zu Fuß in der Natur

Gib nie mehr aus als du hast

Nimm niemals Schulden auf

Lege einen Notgroschen zur Seite

Investiere dein Kapital und nutze den Zinseszins

Atme

Schließe die Augen, gehe in dein Herz, verliebe dich und bleibe dort

Zu jedem dieser zehn Prinzipien ließe sich jetzt viel sagen, viel erklären, vor allem, was einige überhaupt mit Geld zu tun haben. Das ist ein sehr westlicher Ansatz und raubt den ganzen Spaß des Selbstentdeckens. Ich will es da lieber östlich halten: Das ist zu tun! Macht es so und seht selbst, was passiert! Ich kann nur sagen, dass es funktioniert. Probieren geht über Studieren.


Das letzte Prinzip ist ein Zitat des Mystikers Dschelalluddin Rumi. Es zielt direkt auf das Starke Herz. Folgst du diesem Rat, wirst du bis zu 90% weniger Konsumgüter kaufen. All die Dinge, die deine innere Leete füllen sollten. Eine Leere, die es nun nicht mehr gibt. Du kannst dich fortan nicht mehr arm fühlen. Du bist wohlhabend, noch bevor du einen Cent ausgegeben hast. Weil du ihn nicht ausgeben musst, bleibst du reich.


Nach all der echten und falschen Magie, von der hier die Rede war, möchte ich die Leser des westlichen Kulturkreises nicht ohne einen wissenschaftlichen Hinweis zurückgelassen. Quantenphysik und Buddhismus sind sich einig: Der Beobachter entscheidet, welche Realität sich aus einem Feld der Möglichkeiten materalisiert. Das Herz besitzt das stärkste elektromagnetische Feld im menschlichen Körper, das weit über diesen hinausreicht. Gedanken der Wertschätzung verändern dieses Feld. Es wird harmonisch und stark. Es wirkt auf jedes andere Feld. Alle Felder interferrieren. Sie erschaffen die Welt. Ein Netz aus Energie, in dem Materie die Spitze des Eisbergs ist. What's the matter? Your choice!

 

Es herrscht ein weit verbreiteter Irrtum, dass man nur viel Geld bräuchte, um glücklich zu sein. Nur wer mit Geld nicht umgehen kann, kann auch mit viel Geld nicht umgehen. Das Unglück wird nur größer. Tatsächlich verhält es sich umgekehrt. Wer glücklich ist, sich mit seinem Euro schon wohlhabend fühlt, verschleudert sein Geld nicht für irgendwelchen Mist, den er gar nicht braucht. Er ist ja schon glücklich. So kann er Erspartes investieren. Da er glücklich ist, wird er attraktiv für die Mitmenschen sein. Sie werden gerne mit ihm handeln. Sie werden ihm vertrauen. Möglichkeiten werden sich auftun. Wer glücklich ist, wird mehr Geld anziehen.

 

Meine QiGong Lehrerin hat es so formuliert: Ihr müsst Herren und Herrinnen im eigenen Haus sein. Wer nur auf Reize der Umwelt reagiert, ist wie ein Fußball, der von den Ereignissen in der Welt hin und her geschossen wird. Mehr als 90% unserer Gedanken sind nicht mal unsere eigenen Gedanken. Was denkt es da in mir? Was Eltern und Gesellschaft uns gesagt haben. Und es denkt das jeden Tag aufs neue, immer wieder. Der Kopf ist rund. Was wir für eine objektive Wirklichkeit halten, ist meist nur eine nicht mal eigene Meinung über das, was ist. Wer dem Denker im Kopf eine kleine Pause gönnt, die Augen schließt und in sein Herz schaut, das ist nicht metaphorisch gemeint, der wird dort Ruhe und Wertschätzung finden. Sie sind der Urgrund des Selbst. Keine Handlung ist nötig, um sie zu erlangen. Sie sind immer schon da. Das ist das Starke Herz. Das Königreich. Du bist der Spielmacher. Deine Gefühle gehören dir und du entscheidest, welche du erleben willst. Jetzt! Du musst es nur zulassen können. 

Mit diesem starken Herzen lebt es sich leichter. Geld ist da nur ein weiterer Aspekt, der problemlos und zielgerichtet in die Erfahrung fließt, wenn es gebraucht wird.

 

Du glaubst das nicht? Finde es heraus! Es ist atemberaubend! Aber dazu musst du den Computer jetzt ausschalten!

Black & Beauty
Black & Beauty

Which you? Which world? The present is the point of power

Jane Roberts

In the long run we are all dead

John Maynard Keynes

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Moi, je suis un autre!

Unverbesserlich Ich
Unverbesserlich Ich

Markus Heisel

Jahrgang 1966

 

Intellegis, me esse philosophum?

Intellexeram, si tacuisses!

- Boethius

 

markus.heisel@freenet.de

 

 

 

 Mauro Armellini, Billiard
Mauro Armellini, Billiard